Das Tahiti Projekt

„DasTahiti Projekt“, wie Dirk C. Fleck seinen (Zukunfts?) Roman betitelt, sollte sich eigentlich (meine Meinung) in einem entsprechenden „Deutschland Projekt“ wiederspiegeln.

Naja, hiezulande sind wir natürlich reicher und rethorisch auch besser gebildet (obwohl, wenn man der Rede Omais mit inneren Ohren lauscht, könnte man auch das bezweifeln) und was man ist und hat soll schließlich auch jeder sehen und hören, natürlich.
Also wird geredet und geredet, über Klimaerwärmung, Feinstaub, erneuerbare Energien, Verschmutzung der Meere, Gift in Lebensmitteln undsoweiterundsofort.
Wer soviel reden muss, hat natürlich keine Zeit, etwas zu verändern!
Wer hätte dafür kein Verständnis!?

Omai, Tahitis junger Präsident, hat eine Vision.
Man weiß ja, dass Visionen etwas für Träumer sind, Spinner gar, naja, und deshalb sind wir eventuell, aber wirklich nur vielleicht, ein wenig überrascht über das Ende des Romans!

Am Ende sind wir jedoch noch nicht!

Erst einmal begleiten wir den Ökokrieger Ed und den Journalisten Cording im Gefecht gegen die Rodung der allerletzten Baumbestände durch eine namhafte Holzverarbeitungsfirma, deren Slogan da lautet: „Wenn Sie Amerika ruinieren wollen, unterstützen Sie eine Umweltschutzgruppe!““Die Redwoods,….sind bestes Bauholz, das den amerikanischen Lebensstil erst ermöglichte.“
Hm!? und wer wiederum ermöglicht die Produktion des egal zu welchem Lebensstil notwendigen Sauerstoffs?

Dann stehen wir unter anderem neben Cording, der einem der massenhaft sterbenden Walen ins Auge blickt „und darin mehr Frieden und Liebe findet, als er unter den Menschen je finden würde,“ und schließlich sind wir dabei, als er nach Tahiti reist um den Gerüchten von Omais Vision über ein lebenswertes Leben seines Volkes im Einklang mit der Natur auf den Grund zu gehen.

Fasziniert von der Schönheit der Insel, der sanftmütigen Intelligenz der Einwohner, dem Stolz und der Unabhängigkeit der Frauen, gelangt der Journalist zu einem inneren Frieden, wie er ihn nie gekannt, geschweige denn erhofft hatte.

Wir als Leser erleben die Fertigung fast aller Artikel zum täglichen Gebrauch aus Naturmaterialien und zwar immer nur soviel, dass der Bestand durch das Nachwachsen der Rohstoffe erhalten werden kann.
Wir erleben die Herstellung von Anfang bis zum Ende in einer Hand, so dass der Herstellende sich mit seinem Produkt identifizieren kann, und wir erleben vor allem als Resultat „die Heiterkeit der Menschen, ihre gelassene Haltung, ihre Seelenruhe.“
„Sie wissen, dass Liebe nicht die Vereinnahmung eines anderen Menschen bedeutet, sondern dessen Befreiung.“

„Gegensätzlicher als Omai und Cording hätten zwei Verbündete nicht sein können,“ Omai als „hemmungsloser Optimist“ und Cording, der Pessimist, der sich selbst gerne als Realist bezeichnete.“
Werden sie es schaffen, die Schönheit Tahitis zu erhalten? Den Menschen ihr Paradies zu bewahren?

„Tatsache ist, daß wir dabei sind, jegliches Leben auf diesem Planeten auszulöschen – wissentlich. Das ist vorsätzliche Tötung.“
Harte Worte, die die Frage, die wir uns heute stellen müssen, einleiten: „kollektiver Selbstmord oder geistige Erneuerung?“

Glosar des Autors
Obwohl Das Tahiti Projekt ein Zukunftsroman ist, sind die in ihm dargestellten Lösungen und sozioökologischen Modelle keine Fiktion: sie existieren bereits heute! Das einzig Fiktive ist die Annahme, dass irgendwo auf diesem Planeten tatsächlich mit konkreten Veränderungen in Richtung einer zukunftsfähigen Lebensweise begonnen wurde.

„You may say I m a dreamer But Im not the only one I hope someday you ll join us And the world will live as one“ Imagine von John Lennon

Ein Ökothriller der Extraklasse: Packend, intelligent und fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite

Pendo Verlag München und Zürich 2007
ISBN 978-3-86612-155-3