Richtig, in der Zauberschule im Wünschelreich, die der Autor Michael Ende ´besucht`, kann man zaubern lernen und eigentlich geht man auch nur dorthin, um zaubern zu lernen. Aber wie uns am Ende des Lesevergnügens glaubhaft versichert wird, kann er tatsächlich immer noch kein bischen zaubern.
So einfach ist das auch gar nicht! Man muss nämlich seine Wunschkraft einsetzen und dazu muss man „erst einmal seine wahren Wünsche kennen und mit ihnen umgehen lernen“.
Manchmal zum Beispiel richtet man alle guten Wünsche auf einen Mitmenschen und fühlt sich deshalb sehr edel und außerordentlich gut, aber in Wahrheit wünscht man sich, der Andere möge doch bitte sehr sehen, wie edel und gut man ist und einen ins Herz und in die Gruppe seiner Freunde aufnehemen!
Tja, vielleicht bedeutet das, dass derjenige, der seine wahren Wünsche kennt und sie sich eingesteht, schon zaubern kann? Und vielleicht braucht er dann gar nicht mehr so viel zu tun, ´weil sich alles scheinbar wie von selbst fügt`?!
Und … überdimensional wichtig bei der ganzen Zauberei: „Ein guter Zauberer respektiert immer den freien Willen anderer Menschen. Er zwingt niemanden.“
Die Zwillinge Mug und Mali sind zuerst ein wenig enttäuscht von ihrem Lehrer, Herrn Silber. Geht es doch sehr langsam und bedächtig mit der Zauberlehre voran… und immer diese Regeln!
Doch Herr Silber legt großen Wert darauf, daß „nur Nichtskönner und unehrliche Leute nehmen, was sie nicht wirklich brauchen“ und dadurch „die Welt in Unordnung bringen“.
Nach und nach lernen die Kinder immer größere Sprünge in ihrer Zauberkunst zu nehmen und können sogar, mit Hilfe von „Zauberbrücken“, Gegenstände in alles Mögliche verwandeln.
Dazu müssen sie allerdings eine Beziehung zwischen den Dingen herstellen, auch wenn diese erst einmal so gar nicht vorhanden scheint. Oder was bittesehr verbindet eine Gabel mit einem Apfel? Bei einem Apfel und einem Ball kann man sich das ja noch vorstellen, aber…Naja, über Umwege kommt man dann doch dahin, dass der Apfelbaum eventuell eine Astgabel hat und schwupp, schon kann man über diese Zauberbrücke gehen.
„Das kommt, weil alles in Wahrheit eins ist.“
Am Ende passiert den Zwillingen ein großes und gefährliches Mißgeschick beim Erschaffen eines neuen Geschöpfes.
Haben sie vergessen, was Herr Silver ihnen immer und immer wiederholte: Ein jedes Geschöpf verändert seinen Schöpfer?
Das Monster, das Mug und Mali erschaffen haben, entflieht ihrem Einfluß und treibt von da an sein Unwesen in der Welt.
Zum Glück kann man Fehler mit sehr viel gutem Willen und wahren Wünschen häufig wieder gut machen.
Lest, ob das auch hier gelingt!!
Die Deutsche Bibliothek-CIP Einheitsaufnahme, Michael Ende, Kathrin Treuber, Stuttgart-Wien-Bern:Thienemann, 1999; Zum Vorlesen
ISBN 3 522 17282 5