„Silberhuf“, ein Abenteuer von Alan Winnington – ein Märchen, Legende, erzählte Sehnsucht oder doch eher Propagandaschrift, Aufmerksamkeitswunsch im `antiimperialistischen´ Auftrag?
Während der erste Teil dieser fantastischen Erzählung eine sanfte, feine Stimmung heraufbeschwört, zieht Silberhuf im zweiten Teil in den Krieg und gemeinsam mit ihm natürlich die beiden Protagonisten Jack und der Vater.
Zwei verschiedene Bücher, so liest es sich, und da es nun mal aus dem Kinderbuchverlag stammt, sollte das eine Kind vielleicht eher sanft und märchenstaunend in die Welt blicken, das andere aber schon mit der konkreten Vorstellung von Gut und Böse und dem, was Krieg und Eroberung `zu bieten haben´.
Silberhuf, das Wunderpferd aus Stahl und Edelstein, passt sich beiden Welten vortrefflich an und ist immer Freund und Retter aus allen Nöten.
Vielleicht genial, vielleicht aber auch ferngesteuert der zweite Teil und möglicherweise enttäuschend für den, der sich in der anfänglichen Ponyhof und Ali Baba Atmosphäre gut aufgehoben fühlt, bietet er Einsicht in teschnische Errungenschaften und gibt politische Statements ab!
Fragen tauchen auf, ob der Wassermotor, dessen Genialität fasziniert durch fehlenden Abgasausstoß inzwischen weiterentwickelt wurde, aber man fragt sich auch, was ein Sechszehnjähriger im Kriegsgeschehen um Laos zu suchen hat.
Worum geht es in diesem Buch?
Was als sanfte Überraschung beginnt, endet in blutigem Krieg und die Liebe begegnet dem Teenager Jack in Form einer Soldatin, mit der er das Töten mit dem Gewehr perfektionieren darf.
Aber – als Leser wollen wir objektiev an dieses Büchlein herangehen und es auf uns wirken lassen.
Vielleicht erzählt es ja genau die beiden Geschichten, nach denen wir schon lange gesucht haben.
Der Kinderbuchverlag Berlin, Originaltitel: Silver Hooves, Siver Hooves goes to war
Übersetzung aus dem Englischen von Ursula Winnington, Illustrationen von Gerhard Rappus
Lizenz-Nr.304-270/537/83-(70)