„Das Leben der Ise Frank“, hier aufgezeichnet von der Autorin Jana Revedin, beschäftigt sich, wie so oft das Leben einer Frau, mit den Ideen des Mannes. Sie mehrt den Kreis derer, die sich um den männlichen Ideen – Gebährer drehen.
Sie brennt gemeinsam mit seiner Glut, die er doch so sorgsam hütet und verbirgt bis auf den Austausch mit ihr, die ihn ermutigt, bestätigt, liebt und alles für die Anerkennung seiner Ideen, die Umsetzung seines mentalen Großbrandes, seiner kreativen Gedankenwelt in die Welt der Realität in Bewegung setzt.
Gropius mit seinen „Fuchsaugen“. „Die waren auf Eroberung aus und gleich danach auf Flucht“.
Die Frau flieht nicht!
Sie baut ein Haus für die Ideen des Liebsten und öffnet es der ganzen Welt.
Kandinsky, Mann, Maler, Egozentriker gehört zu den teilnehmenden Meistern im Künstlerhaus.
Auch er gesponsert von einer Frau, sich selbst und ihre Kunst stets hinten an stellend.
Zugegeben – Minimalismus ist nicht gerade eine hervorstechende weibliche Eigenschaft und ohne ihn wäre wohl niemals eine derart vollendete Funktionalität und Transparenz geboren und im Bauhausstil vereint worden.
Also lohnt es sich, zu protejieren und gemeinsam „könnte man grassierende widerrechtliche Wettbewerbspraktiken stoppen, bei denen Projektzuschläge nach Parteibuch fielen, nicht nach Gestaltungsqualität! Gemeinsam könnte man sozialen Druck verhindern, der ethnische Minderheiten verschrecke, ja bis zum Auswandern treibe, weil neuerdings die >>Kraft im Brauchtum<< liege…et cetera et cetera.“
Außer Kandinsky werden unter anderem Otto Breuer, noch heute liebt man seine frei schwingenden Stahlrohrsessel, und László Moholy-Nagy, ungarischer Maler und Designer, der eher abstrakten Kunst ergeben, mit ins Boot geholt und der Ring aus Kritikern, Verlegern, Literaten, Journalisten und Interessierten aus aller Welt und allen Sparten der Kunst ist gegründet, gepflegt „und was geschah?
Im politischen Machtsystem Deutschlands gar nichts. Der Ring wurde zur Kenntnis genommen, zunehmend ausgegrenzt und bald sogar verfemt“ bis zur drohenden Bauhaus – Schließung, über der Gropius erkrankt und gegenüber aller Tröstungs- und Erklärungsversuche „bockt“.
Nicht mehr bewundert, kritisiert und missachtet vom NSDAP Wettbewerbssystem gibt er auf, stört nur noch die, dia an seinen Ideen festhalten und sie verteidigen, inzwischen selbst untrennbar mit ihnen verwachsen und richtungsweisend in ihrem Schaffen und Wirken.
Die Ideen werden in der ganzen Welt interessiert aufgenommen und teilweise in eigener Regie weiterentwickelt und verbreitet.
„An exile from the Nazi Berlin, in 1937 ´László Moholy-Nagy`became Director of the New Bauhaus, founded in Chicago by the Assosiation of Arts and Industries.“
Gibt es „entartete Kunst“? Was ist „Entartung“?
Fragt Ihr mich so sage ich „jede Art, die mir nicht passt. Basta!“
Zweite Auflage 2019
2018 DuMont Buchverlag, Köln
ISBN: 978-3-8321-8354-7