Der Schlund

Was mich an dem Buch als allererstes angesprochen hat?
Es spielt auf La Palma, meiner zweiten Heimat, damals, als es noch ausschließlich in palmerischer Hand lag, frei vom großen, alles verschlingenden Tourismus.
Dann plötzlich gehörten wir nicht mehr dazu, mein Kind und ich,
nun waren wir Touristen!

Der Thriller von Cord Hagen beschäftigt sich allerdings nicht mit dem Tourismus, jedenfalls nicht dem der friedlichen Form –
oder soll ich es lieber Übernahme nennen?
Um Übernahme geht es hier auch. Nicht das Land,
die Insel soll übernommen werden….
Aber dass und wie lieber Leser, verrate ich dir nicht. Und ich verrate dir auch nicht, was das eigentümliche Meeresleuchten bedeutet und was es mit dem lebendig gewordenen Felsbrocken auf sich hat.

In diesem Buch wird man bei lebendigem Leib gefressen und kämpft dabei immer noch, als gäbe es etwas zu retten.

„Was wir als alptraumhaft empfinden, ist der Widerhall dessen, was in uns ist. .. die Abgründe, die wir sehen, ziehen sich durch unsere Herzen.
In uns ist es leer und dunkel wie in Höhlen, in denen die Angst lauert, zerbröckelt und verwüstet wie die Ruinen von Pompeji.“

Jetzt glaubt aber bitte nicht, die oben erwähnten Grauslichkeiten seien nur sinnbildlich vorhanden. Oh nein! „Schlimmer geht immer“ passt hier wahrlich nicht! Das Geschriebene strotzt nur so von natürlichen Grausamkeiten und beim Lesen empfundener Spannung. Was es hier zu sehen, bzw. zu lesen gibt, lässt „an der Güte der Schöpfung zweifeln, die der Natur solche Monstrositäten erlaubte“.

Und trotzdem ist genau diese Monstrosität der Grund dafür, dass zumindest einer gerettet werden kann und nicht beim Erledigen der Aufgabe, zum Wohle derer, die bestohlen und betrogen wurden, sein Leben verliert.

Was die Überlebenden dieser Geschichte lernen ist, dass jeder Mensch zählt und es die gegenseitige Aufgabe ist, einander zu helfen. Und dazu gehört letztendlich die Bereitschaft, füreinander zu sterben.

„Ein packender Wissenschaftsthriller für alle Fans von Frank Schätzing und Michael Crichton“. (Zitat auf dem Buchrücken)

2007 by Wilhelm Heyne Verlag, München
ISBN: 978-3-453-43251-2