"Unsere Träume sind ein dünner Schleier zwischen Überleben und Untergang" Wie wunderbar. Dass er überleben durfte. Dieser kleine zarte Vogel! Flatternd, zitternd und immer unverfälscht. Selbst die eindringliche Beschreibung eines Traumas vermag uns hier Genuss zu verschaffen und einen Einblick in das leichte zittrige Flattern, welches doch direkt eine Wahl aufzeigt zwischen gelähmten Stillehalten und der Aktivierung eigener Energie zur Weiterentwicklung. Flattere weiter kleiner Vogel. Weiter ohne Wegweiser. Wirf ihn, der Dir doch nur den Weg in die Hölle weist, einfach über Bord. Die Sünden Deines Vaters sind nicht die Deinen. Nicht Du hast sie begangen oder bist dafür verantwortlich. Wenn wir den Träumen über die große Schwester folgen, begreifen wir, warum die Mutter die Töchter wegschickt! Ein Leben in Schmerz und Angst. Geschrieben in leichten, ungeschmückten Worten. Nur manchmal ein Anflug von Depression. Eine Ahnung davon. "DU MUSST BEREIT SEIN ZU STERBEN". Das ist es, was der kleine Vogel lange Zeit zu wissen glaubt. Doch auf einmal, fast schon am Ende, wird das Wort STERBEN ersetzt durch das vom LEBEN und atemberaubend wird es uns klar: man kann sich selbst vergeben. Die Originalausgabe erschien 2011 unter dem Titel Irma Voth bei Alfred A. Knopf Canada, Toronto Für die deutsche Ausgabe 2011 Bloomsbury Verlag GmbH, Berlin ISBN 978-3-8270-1029-2