Jojo Moye hat hier eine Trilogie geschaffen, die mich etwas in Zwiespälte gestürzt hat: lohnt sich´s, lohnt sich´s nicht – hatte leider keine Margarite, der ich die Blätter abzupfen und so zu einem Ergebniss kommen konnte – über die Bücher zu schreiben?
Sie potentiellen Lesern näher zubringen?
Sie zu lesen fand ich anscheinend schon lohnenswert, sonst hätte ich es ja nicht bis zum „bitteren Ende“ – das in Wahrheit gar kein bitteres sondern ein… nein, ich werde es Euch hier ganz bestimmt nicht verraten!
Lest es! Macht Euch eine schöne Zeit damit! Genießt es einfach oder entdeckt, wieviel es doch eventuell von Euch selbst enthält.
Uff… langer Satz! Lange Rede, kurzer Sinn!
Den ersten Band habe ich nicht gelesen sondern mich beim Lesen des zweiten Bandes „Ein ganz neues Leben“ daran erinnert, dass ich die Verfilmung zufällig im TV gesehen und mich ehrlich gesagt nicht weiter damit beschäftigt hatte. Auch der zweite Band erwischte mich zufällig aus den Händen meiner Freundin, die mal wieder mit Unterhaltungslektüre einspringen konnte, als ich auf dem Trockenen saß.
„Unterhaltungslektüre“ – das ist das eigentliche Stichwort und die Einschätzung, die mich zwischen Romanheftschen, Kitsch- und Glamourgeschichte hin und her schwanken und beschließen ließ, die Werke nicht in meinen Blog aufzunehmen, was, wie man sieht irgendwie anders ausgegangen ist.
„Trag deine Ringelstrumpfhosen mit Stolz. Führe ein unerschrockenes Leben. Fordere dich heraus. Lebe einfach.“
War es dieser Satz, der mich meine Meinung ändern ließ oder eher dieser:
„Irgendwie habe ich mich mein Leben lang nach anderen gerichtet, habe mich an ihre Wünsche und Bedürfnisse angepast. Darin bin ich sehr gut. Ich tue es sogar, bevor mir selbst klar wird, was ich da mache.“
Wie Vielen von Uns geht es eigentlich so? Und für wen wäre es nicht toll, am Ende sagen zu können:
„Ich bin begeistert davon, dass ich mich jeden Tag neu erfinden kann….Ich habe beinahe dreißig Jahre gebraucht, um herauszufinden, wer ich eigentlich bin….man hat nur ein Leben, stimmt´s?“
„Es gibt so viele Versionen von uns selbst, für die wir uns entscheiden können….Das Entscheidende war (ist), dafür zu sorgen, dass man niemandem, den man in seine Nähe ließ, erlaubte zu betimmen, welches Selbst man war, …Das Entscheidende war (ist) zu wissen, dass es immer möglich war (ist), sich neu zu erfinden.“
Wie überaus tröstlich und mutmachend! Es gibt zwar nur ein Leben, aber dieses ist mit schier unendlichen Möglichkeiten zur Freude ausgestattet, und ja, wir dürfen es, genießen, meine ich, uns freuen, solange wir damit niemanden bewußt kränken oder in die Ecke stellen.
„Es liegt ein großer Trost darin, etwas zu tun, was man gern macht.“!!</strong
Januar 2018 Rowohlt Verlag GmbH
Die Originalausgabe erschien 2018 unter dem Titel „Still me“ bei Penguin Books/Penguin Group, London
Aus dem Englischen von Karolina Fell
ISBN 978 3 8052 5106 8